Bist du genau so ein Süßschnabel wie ich? Wie die meisten wirst du in deinem Kopf jetzt wahrscheinlich >>JA<< denken. Für unsere Vorliebe für Zucker sogar wissenschaftlich fundierte Gründe: Süße Lebensmittel sind nicht giftig. Unsere Vorfahren haben sich sogar schon daran orientiert, denn wenn etwas süß schmeckte wussten sie, dass sie es essen konnten. (Die meisten giftigen Pflanzen schmecken nämlich bitter). Außerdem ist die Süße ein Indikator für Glukose, was bedeutet, dass dieses Lebensmittel viel Energie bereitstellt.
Es ist also total natürlich und gut, dass wir Süßes mögen, sofern man über Wassermelonen, Bananen oder Nektarinen spricht. Der Zucker aus Obst, Fruktose aka Fruchtzucker, ist nämlich ein gesunder Zucker der dir Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe liefert. Wenn der Zucker allerdings extrahiert und zu anderen Lebensmitteln hinzugefügt wurde, enthält er quasi keine Nährstoffe mehr. Es ist dann nur noch hinzugefügter Zucker und bringt dir nichts als leere Kalorien.
Zucker, Zucker, überall Zucker
Es gibt unzählige Namen für Zucker und es ist einem kaum möglich, da durchzublicken. Es reicht längst nicht mehr aus auf den Lebensmitteletiketten nach „Zucker“ oder „Glukose“ zu suchen. Um einen groben Überblick zu bekommen habe ich dir eine Liste vorbereitet. Diese kannst du dir gerne speichern und beim nächsten Einkauf zücken, wenn du unsicher bist ob in dem Lebensmittel extra Zucker unter einem anderen Namen versteckt wurde.
Zum Verständnis aber noch ein paar Worte zu den gängigsten Zuckerarten: Glukose, Fruktose und Saccharose.
Glukose
Glukose ist in so ziemlich allem was du isst. Von Obst über Gemüse, Keksen, Kuchen, Chips, Käse bis zu Fertigmüsli. Es ist der Zucker der am weit verbreitetsten ist und dient als Energiequelle für unsere Zellen. Wenn du komplexe Kohlenhydrate isst, wandelt dein Körper diese in die Glukose um die wir zum leben brauchen.
Fruktose
Fruchtzucker. Wenn du ballaststoffreiches Obst isst absorbiert dein Körper den Zucker um Energie bereitzustellen. Die Ballaststoffe sorgen gleichzeitig dafür, dass dein Körper nicht überlastet wird da sie die Verdauung verlangsamen. Fruktose ist also gut.
Saccharose
Das ist der feine, weiße Zucker den du dir in deinen Kaffee rührst. Es ist eine Mischung aus Glukose und Fruktose und befindet sich auch in braunem Zucker, Honig oder Sirup. Saccharose liefert nichts als leere Kalorien und macht zusätzlich noch den Darm träge. Studien haben außerdem bewiesen, dass Saccharose die Hormone die das Sättigungsgefühl steuern beeinflussen, sodass man sich ganz schnell über(fr)essen kann ohne es zu merken.
Wie Zucker zu Zucker wird
Feiner, weißer Zucker wird aus Pflanzen hergestellt. Entweder aus Rohrzucker oder Zuckerrüben. Diese Pflanzen haben in ihrer natürlichen Form rein gar nichts mit dem Zucker in deinem Kaffee zu tun. Der entsteht nämlich erst durch etliche Prozesse bei denen der Pflanze alle Nährwerte entzogen werden. Zuerst wird der Saft extrahiert und gekocht bis ein Sirup entsteht, verdunstet und nur noch Kristalle übrigbleiben. Diese werden solange in einer Zentrifuge umhergeschleudert bis alle übrig gebliebenen Pflanzenüberreste extrahiert wurden. Es bleiben helle Kristalle. Dieser Vorgang wird dann weitere zweimal wiederholt.
Oft hört man noch, dass Rohrrohzucker der vermeintlich bessere Zucker wäre, da er weniger verarbeitet ist. Das ist allerdings ein Trugschluss. Der Rohrrohzucker durchlief lediglich nur insgesamt zweimal diese Prozesse und ist daher ähnlich doll verarbeitet wie weißer Zucker.
Süßstoffe als Alternative?
Wir alle kennen die Light Softdrinks, Diet Coke, Zuckerfreie Joghurts etc. Wenn du versuchst deine Zuckergelüste unter Kontrolle zu bekommen sind diese Produkte keine Alternative. Du solltest versuchen deine Geschmacksknospen an die Süße von Obst zu gewöhnen und nicht an Süßstoffe. Die Cravings werden davon ganz sicher nicht weniger! Diese zuckerfreien Produkte geben dir lediglich etwas künstliche Süße ohne großartig viele Kalorien. So weit, so gut. Süßstoffe (im englischen artificial sweeteners) sind letzten Endes aber nur eines: künstlich. Es lässt sich darüber streiten was am Ende „besser“ ist – weißer Zucker oder chemisch hergestellte Süßstoffe. Eine wirkliche Alternative ist es in meinen Augen also nicht.
Das war Part 1 zum Thema Zucker. Ich habe das Thema aufgesplittet damit du hier nicht komplett überladen wirst mit Informationen. Im nächsten Part geht es dann um Maissirup, Entzündungen und auf was man beim Einkaufen achten sollte um die Zuckerfalle zu umgehen.
Ich habe aber in der Vergangenheit schon zwei Posts über dieses Thema geschrieben. Falls dich das interessiert wären die Posts Zuckeralternativen oder Zuckersüß und bitterböse vielleicht etwas für dich.
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