Vielleicht bist auch du aktuell überladen von Tipps zur Selbstoptimierung während der Corona-Virus uns zu Hause einsperrt. Homeoworkouts, eine neue Sprache lernen, das Essay beenden oder die komplette Wohnung mal wieder ausmisten. Wir sind darauf getrimmt, Nichtstun mit Inaktivität und Versagen zu assoziieren. Wir sind darauf trainiert uns gelegentlich zu überarbeiten und glauben, dass wenn wir, zu irgendeinem Zeitpunkt, nichts machen was uns unsere „Ziele“ näherbringt, wir auf der Stelle treten.
Wir verlernen währenddessen mit uns allein zu sein und der Sinn unseres Seins ist lediglich anderen zu „dienen“ und voranzukommen. Ruhe ist allerdings enorm wichtig für unsere Psyche. Wir sind nicht dazu gemacht rund um die Uhr Action zu haben und Dinge zu tun. Wenn Arbeit und Weiterentwicklung unsere Identität geworden ist, verlieren wir das Bild von unserem eigentlichen Ich – „Wer bin Ich?“ – und verpassen unser wirkliches Leben.
Was Ruhe mit uns macht und wieso sie so wichtig ist
1. Nichtstun macht glücklich.
Was wir „Nichtstun“ nennen ist aus psychologischer Sicht äußerst wichtig um einen glücklichen, friedvollen und ausgeglichenen Lebensstil zu führen. Der Gedanke, dass man ständig etwas tun muss kommt lediglich aus unserer Kultur. Unsere Gesellschaft ist darauf geprägt, dass man nicht Stillstehen darf. Vielleicht ist dir schon mal aufgefallen, dass wir uns größtenteils dann „produktiv“ fühlen, wenn diese Produktivität von anderen gesehen wird.
2. Während der Ruhe kann das Gehirn arbeiten.
Erst wenn wir unserem Gehirn mal Ruhe geben, kann es ganz unbewusst Aufgaben erledigen, für die es sonst keine Zeit hätte. Neurone Strukturen können Erlebnisse, Erinnerungen, Gelerntes, Emotionen und Eindrücke verarbeiten und so wiederum mehr Ruhe in den Kopf bringen.
3. Zeit zum reflektieren.
Wer sich keine Zeit nimmt um in Ruhe zu reflektieren, Gedanken zu ordnen und Gefühle zu fühlen, gibt negativen Gefühlen automatisch mehr Raum. Emotionen = Energy in Motion. Gefühle brauchen Raum um zu gehen. Wer ständig zu tun hat und sich beschäftigt hält, unterdrückt negative Gefühle…und lässt sie damit nicht gehen.
Ein hilfreiches Tool ist dabei ein Journal – einfach mal alles aufschreiben, unerschütterlich ehrlich sein und sich und seinem „wahren Ich“ mit jedem Eintrag ein Stückchen näher kommen. Unser Favorit ist dieses 6-Minuten Tagebuch.
4. Feuer für deine Kreativität.
Es ist bereits in etlichen Studien nachgewiesen, dass die Leute die sich den Raum geben nichts zu tun und ihre Gedanken einfach mal wandern lassen die Kreativeren sind und vor innovativen Ideen nur so sprießen. Einstein war übrigens ein großer Fan vom Nichtstun 😉
5. Es lehrt dich Achtsamkeit.
Ruhe lässt dich im Hier und Jetzt ankommen. Es verringert Stress, Angstgefühle, verbessert dein Gedächtnis, die Flexibilität deiner Wahrnehmung, Empathie, Mitgefühl und letztendlich deine Zufriedenheit mit deiner Beziehung und deinem Leben.
6. Es bringt dich näher an dein Ziel.
Ständiger Fokus auf dein Ziel fördert Stress und nimmt dir vor allem die Zeit dich auf andere Bereiche – Gesundheit, Familie, deine Gedanken – zu konzentrieren. Durch diesen selbstgeschaffenen Stress, neigt man eher dazu frühzeitig das Handtuch zu werfen und nicht zufrieden zu sein.
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