Wer uns schon etwas länger folgt hat sicherlich mitbekommen, dass wir uns Anfang des Jahres das Dengle-Fieber auf Bali eingefangen haben. Die komplette Geschichte dazu und dem darauffolgenden Haarausfall findest du in diesem Beitrag. Long Story short: etwa 2 Monate, im Mai, später plagte uns diffuser Haarausfall vom allerfeinsten. Büschelweise konnten wir uns die Haare vom Kopf ziehen und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich etwa 2/3 meiner Haare in sehr kurzer Zeit (2-3 Monate) verloren habe. Der letzte Beitrag dazu stammte von Ende Juni. Ich dachte also, es ist Zeit für ein Update!
Kurze Info: Auslöser war bei uns ganz klar das Dengue-Fieber. ABER es gibt mittlerweile immer mehr Leute die die gleichen Spätfolgen nach einer Corona oder hohem Fieber Infektion hatten. Je nachdem wie schwer die Erkrankung oder das Fieber war, klagen 2-3 Monate später viele Covid-Patienten über diffusen Haarausfall. Falls du oder jemand den du kennst, ähnliche Symptome hat – leite ihr:ihm diesem Beitrag gerne weiter. Das Prinzip hinter diesem Phänomen ist nämlich das gleiche.
Eine kleine Zeitreise zum Ende des Haarausfalls
Gut 2,5 Monate später, Mitte Juli hörte der Haarausfall fast so plötzlich auf, wie er begann. Ich hatte mich fast daran gewöhnt jeden Tag so viele Haare zu verlieren, dass es sich fast so anfühlte als würde etwas nicht stimmen, als die Haare in den Händen sichtlich weniger wurden. Gedanken wie „Klar, wenn weniger auf dem Kopf ist, kann weniger ausfallen“ machten es schwer, mich über den veränderten Haarausfall zu freuen. Und dann: plötzlich hatte ich nach dem Waschen oder Bürsten kein einziges Haar mehr in der Hand. Kann das sein? Ich konnte es gar nicht glauben. Aber nach 2-3 Monaten hörte dieser Haarausfall endlich auf! In diesem Sinne möchte ich allen Mut machen, die ebenfalls darunter leiden: es geht vorüber! Versprochen.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon viele lichte Stellen auf dem Kopf und habe mich oft selbst nicht wieder erkannt. Natürlich macht das auch etwas mit dem Selbstwertgefühl und man findet sich einfach nicht schön. Ich möchte das gar nicht schönreden! ABER es hilft auch nichts die ganze Zeit rumzuheulen und sich in Selbstmitleid zu baden. Wenn man sich darauf einlässt, kann man aus dieser Situation sehr viel positives mitnehmen. Ich habe mein Aussehen irgendwann angenommen. Habe gelernt über mich selbst zu lachen (weil oh Lord, ich sah zwischendurch aus wie ein Trucker mit Vokuhila. Wirklich, da kommen crazy Frisuren zustande). Mein Aussehen ist am Ende nur meine Hülle. Ich, Franzi, bin aber viel mehr als das! Ich konnte aus dieser blöden und nervenaufreibenden Situation also ein riesengroßen Selbstliebe-Akt machen und meiner Oberflächlichkeit was mein Aussehen betrifft etwas an Wichtigkeit nehmen.
Wie ging es dann nach dem Haarausfall weiter?
Wie gesagt: es geht vorüber!!! Bei manchen dauert es länger, bei anderen kürzer, aber es geht vorüber. Schon während meine Haare noch ausfielen, habe ich festgestellt, dass ich ganz viele Babyhaare bekomme. Vor allem am Haaransatz ist das sehr aufgefallen. Und let me tell you that: die wachsen wie verrückt. Natürlich dauert es eine Weile eh sie so lang wie die anderen Haare sind, aber sie wachsen wesentlich schneller als sonst. Meine nachgewachsenen Haare sind innerhalb von 4 Monaten etwa 8cm gewachsen. Lustigerweise sind auch dort Haare gewachsen, wo vorher keine waren. Das bedeutet, dass meine Haarlinie, also der Ansatz, etwas mehr ins Gesicht gerutscht ist und Ansätze von Geheimratsecken verschwunden sind. In diesem Sinne auch wieder: das Positive sehen!!!
Seit August/Oktober ging dann der Haarwachstum erst richtig los. Anfangs sieht man die Babyhaare natürlich vor allem am Ansatz (du hast ja im Hinterkopf keine Augen) und ich hatte schon Sorge, dass selbst wenn die paar Haare lang sind, ich niemals wieder so dicke Haare wie vorher haben werde. Well…. Little did I know was auf meinem restlichen Kopf los war. Überall neue Haare. Die hab ich natürlich erst gesehen, als sie ein paar Zentimeter lang waren. Da wurde mir bewusst, sie kommen alle wieder. Wenn nicht sogar mehr.
Meine übriggebliebene Haare waren/sind ziemlich trocken. Man merkt also, dass die echt mega gelitten haben aber trotzdem noch stark genug waren um auf meinem Kopf zu bleiben. Ich hab also nach und nach immer wieder etwas abgeschnitten, in der Hoffnung, dass es nur Spliss ist. Aber ganz ehrlich: die sind tot! Haaröl macht es auch nur ein bisschen besser. Abschneiden hat aber trotzdem geholfen, wenigstens ein Hauch einer Frisur zu haben. Mitte Dezember habe ich sie also etwa Schulterlang geschnitten. (Das geht übrigens auch alleine, weil die 3 Haare kann man easy selbst auf eine gleiche Länge schneiden :D). Die neuen Haare passen da längenmäßig allmählich rein und wenn man mich nicht vorher kannte würde man denken „Yo, dat is `ne Frise.“ Es bedarf einfach viel Geduld und sich-selbst-nicht-zu-ernst-nehmen. Dass die Haare nachwachsen sieht nicht immer supercool aus. Und oft sah ich einfach aus als hätte ich mir auf irgendeinem Trip einzelne Strähnen abgeschnitten 😀 Drüber lachen zu können hat es um einiges erträglicher gemacht. Ich wusste ja, dass die Haare sehr schnell wachsen und ich bald nicht mehr aussehe wie ein geplatztes Sofakissen.
Was kann ich machen?
Um ehrlich zu sein, nicht besonders viel. Das einzig wirklich wichtige ist die Situation anzunehmen und dich trotzdem lieb zu haben! Ich habe aber natürlich auch alles mögliche ausprobiert. Eine Liste findest du in diesem Beitrag. Was mir, meiner Meinung nach, letztendlich aber etwas geholfen hat:
- während des Haarausfalls so wenig wie möglich waschen. Deine Haare fetten in dieser Zeit irgendwie sowieso nicht. Lass sie also so gut es geht in Ruhe. Sprich auch nicht föhnen, glätten oder irgendwie stylen.
- Probier nicht tausend Shampoos und Conditioner aus. Entscheide dich für eins und benutze das durchgängig. Eine ständige Umstellung irritiert deine Haare nur noch zusätzlich. Ich habe mir relativ am Anfang von Kevin Murphy das Plumping Wash geholt. Das hält ziemlich lange, riecht gut und meine Haare mochten es auch.
- Haaröl. Da habe ich zweierlei Öle benutzt. Zum einen das Rizinusöl von Jungglück welches eher für die Ansätze ist, da es es die neuen Haare mit allem versorgt um groß und stark zu werden. Das habe ich meist einmal die Woche wie einer Haarmaske in die Ansätze einmassiert und über Nacht einwirken lassen. Zum anderen eins von Morroccan Oil – habe davon irgendwie eine Reisepackung gehabt. Das Öl ist sehr ergiebig und hält Ewigkeiten!!! Das war eher für die Spitzen und hat die trockenen Enden ein wenig geschmeidiger gemacht.
- Gerstengras und Kurkuma. Ich schwöre drauf! Und ich weiß, dass es bei ganz vielen anderen auch geholfen hat das Haarwachstum anzuregen. Ich habe über den Sommer jeden Morgen 2 Teelöffel von dem Supergreen Pulver von Your Super Foods (mit dem Code FRANZI15 kannst du 15% sparen) ist nach wie vor und einen Teelöffel hochwertiges Kurkuma in ein Glas Wasser gegeben und getrunken. An de Geschmack gewöhnt man sich und ich bin davon überzeugt, dass es nicht nur gut für meine Haare war, sondern auch meine Haut im Gesicht durch die vielen Nährstoffe total aufgeklärt wurde. Der Mix ist wirklich nach wie vor festen Teil meiner Morgenroutine!
- Wenig Stress. Geht irgendwie mit Punkt 1 einher und ist meiner Meinung nach super wichtig. Der Körper war durch das Fieber schon so gestresst und muss sich erholen. Also: take it slow und sei lieb zu dir <3
- Haare abschneiden. Wenn das fein für dich ist, ist jetzt der Zeitpunkt mal eine Kurzhaarfrisur auszuprobieren. Für mich war das definitiv keine Option, habe sie mir allerdings um etwa die Hälfte abgeschnitten was sie jetzt voller wirken lässt und den Längenunterschied etwas subtiler hält.
- Positiv bleiben. Ich kann meinen ersten Friseurbesuch kaum erwarten! Darauf fieber (höhö) ich schon seit einer Weile hin und bis dahin übe ich mich umso mehr in Selbstliebe.
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