Ich bin grundsätzlich immer ein All-over-the-Place, Last-Minute und Diamanten-werden-unter-Druck-gemacht – Girl. Ich kann mich kaum an Routinen halten, bin unorganisiert-organisiert und bekomme trotzdem alles immer irgendwie auf die Reihe. Es gibt aber eine Routine in meinem Leben, die ich seit letztem Jahr fast religiös beibehalten habe – ein täglicher Achtsamkeits Check-In mit mir selbst.
Wir haben jeden Tag meines Yoga Teacher Trainings mit dieser kleinen Achtsamkeits-Routine gestartet. Dasitzen, in uns reinhorchen und 3 Gefühle/Dinge die wir spüren konnten mit der Gruppe geteilt. Eine kleine Mini-Meditation die umso bereichernder und ✨ grounding ✨ist, sofern man sich darauf einlässt einmal richtig hinzuhören. Mir fiel das anfangs ziemlich schwer – Was soll ich denn bitte großartig spüren, außer dass ich hier auf dem harten Boden sitze, müde bin und mein Magen grummelt?
GENAU DAS! Genau diese Gefühle einmal bewusst wahrnehmen – wie dein Körper den harten Boden berührt, deine Augen schwer und trocken sind, dein Gesicht wie es sich von der Nacht noch etwas aufgequollen anfühlt, die Leere in deinem Bauch, das Verlangen nach etwas zu essen, die daraus resultierende Schwäche vielleicht. Da ist ganz ganz viel zu spüren, das du so nie wirklich wahrnimmst.
Und was bringt mir das?
Zu allererst nimmst du dir endlich mal ein paar Minuten um zu schauen wie es dir heute geht. Macht man in der Regel kaum. Zumindest nicht so richtig. Wir kratzen im Alltag maximal an unserer eigenen Oberfläche in dem wir feststellen, dass wir uns heute beispielsweise schwach fühlen. Aber wie genau fühlt sich das an? Durch was äußert sich das? Vielleicht Hunger, Müdigkeit, einen verspannten Nacken, das Gefühl immer wieder in sich zusammen zu sacken? Schau mal genau hin.
Mit diesem Wissen, was uns gerade fehlt oder wovon wir gerade viel haben, können wir mehr auf unsere eigenen Bedürfnisse eingehen und den Tag dementsprechend gestalten und sind nicht nur Opfer unserer Launen. Mit der Zeit wirst du wissen, was du gerade brauchst, damit es dir besser geht und kannst selbstständig dafür sorgen, diesen Bedürfnissen nachzugehen.
Das macht uns am Ende zufriedener, lässt uns selbst besser kennen und mögen lernen und unsere Bedürfnisse auch an unsere Mitmenschen kommunizieren, was das Zusammenleben um einiges einfacher für alle macht.
Du wirst dich außerdem auch verbundener mit dir selbst fühlen. Nicht unbedingt auf diesem Eso-Level, sondern einfach weil du die Kontrolle über dich und dein Leben besser übernehmen kannst. Du weißt was du brauchst und fühlst dich weniger lost mit all den Gefühlen die du oft nicht in Worte fassen kannst, weil du nicht ausreichend hinschaust. Mir gibt das sehr viel innere Ruhe und Ausgeglichenheit.
Für mich persönlich eine absolute Bereicherung!
Klingt gut – wie geht diese Achtsamkeits-Übung?
So einfach wie es klingt: hinsetzen (wenn du hast auf ein Meditationskissen – meins ist von Studio Lietz und ich liebe dieses Design so sehr) und gucken was du spürst.
Natürlich bedarf auch das, wie Meditation generell, ein wenig Übung und du wirst nicht sofort die Erleuchtung erfahren. Ich erinnere mich an mein erstes Mal, wo ich einfach nicht wusste „auf was ich achten soll“, geschweige denn danach philosophische Worte für gefunden habe.
Für den Anfang kann es helfen eine Art Bodyscan für 3 Minuten durchzuführen. Setz dich gemütlich hin, beseitige alles was dich Ablenken könnte und wander einmal vom Kopf bis zu den Zehen und schau wie sich jedes Körperteil anfühlt. Das kann man übrigens auch super direkt nach dem aufstehen noch im Bett machen und achtsam in den Tag zu starten.
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