Zu Zeiten von Corona nimmt Angst ganz andere Dimensionen an. Plötzlich geht es nicht mehr um Zukunftsängste und die ständige Frage „Was mache ich nur aus meinem Leben?“. Nun ist Corona und die mediale Panikmache aber ein ganz anderes Thema und soll heute nicht im Zentrum stehen (auch wenn die Tipps vielleicht auch dort hilfreich sein können).
Vielmehr soll es darum gehen, wie man aus dem Gedankenkarussel rund um Verlustangst, Angst Fehler zu machen oder die ganz generelle Angst vor der Zukunft und Veränderungen ausbrechen kann. Wahrscheinlich kennst du das Gefühl, bei aufkommender Angst nicht „richtig denken zu können“. Mir geht es zumindest oft so. Was ich in diesem Moment vergesse, ist, dass Angst nur durch Denken entsteht. Und die daraus entstehende Panik durch zu vieles zu schnelles Denken.
Tipps wie „Mach dich nicht verrückt“ sind in solchen Momenten nur wenig hilfreich. Ich verspreche dir aber, dass wenn du es schaffst in Augenblicken der Angst deine Gedanken in die folgenden Richtungen zu lenken, entspannter sein wirst und einen klaren Kopf behälst.
- Angst bringt immer etwas Positives mit sich
… Wenn du ein wenig suchst wirst du es finden! Denn Angst, und sämtliche andere negative Gefühle, möchten uns meist nur darauf aufmerksam machen was uns wichtig ist. Sie wollen uns an unsere Werte erinnern.
Schau also einmal hinter die Angst. Was möchte sie dir eigentlich sagen? Hast du Angst vor der Angst oder der Gedanke an sich? Schreib es auf. Die eigentliche Angst schwarz auf weiß vor sich zu haben, hilft dir beim nächsten Mal gleich daran zu denken.
2. Du bist stärker als die Angst
Die Angst ist eigentlich nur so schlimm, weil wir denken, dass wir sie nicht aushalten können. Schwächer sind. Bis irgendwann die Angst vor der Angst kommt. Schenk dir beim nächsten Mal ein wenig mehr Mut. Und mache dir nachdem du den Augenblick überstanden hast, einmal mehr bewusst, dass nichts passiert ist. Dass du es überstanden hast und stärker warst!
Auch hier – schreibe es auf. Die Gefühle die die Angst ausgelöst haben. Die Gefühle während der Angst. und ganz wichtig: das Gefühl danach. Keine ist bisher an Angst gestorben oder wurde nie wieder glücklich. Du schaffst das! Und beim nächsten Mal wird es garantiert weniger schlimm sein. Es geht vorüber.
3. Denke die Angst zu Ende
Wenn es einen überkommt und die Gefühle nur so auf einen einprasseln, fällt es schwer eine Struktur im Kopf zu behalten. Doch gerade die ist so unheimlich hilfreich.
Es ist einfacher sich den tausenden Gefühlen hinzugeben. Versuche aber beim nächsten Mal den Gedanken zu Ende zu denken. Klassiker: Du kannst abends nicht schlafen und malst dir schon aus wie schlecht es dir morgen auf der Arbeit gehen wird. Und dann wirst du keine gute Arbeit machen, dein Chef wird das mitbekommen und….. Was kann im schlimmsten Fall passieren? Du wirst einen blöden Tag haben. Fair enough. Akzeptiere es. Akzeptiere, dass du nicht alles immer kontrollieren kannst und dass das total ok ist. Nichts ist wirklich so schlimm, wie man es sich ausmalt. Denke also die Angst nicht einschlafen zu können zu Ende, ohne direkt das nächste Drama auf Arbeit aufzumachen. Und schau was passiert. In der Zeit in der du dein Nicht-einschlafen-können zu Ende gedacht hast, hast du den Rest der Angst schon wieder vergessen. Und bist wahrscheinlich eingeschlafen.
Wir können nur unser Bestes geben und darauf vertrauen, dass am Ende alles gut wird. Und wenn du ehrlich zu dir bist, wird es das meist auch 🙂
4. Mach dir einen Angst-Plan
Nachdem du bereits feststellen konntest, dass du stärker als die Angst bist und sie vor allem auch vorüber geht, lege dir einen Plan mit Dingen, die dir guttun zurecht. HIER findest du Ideen für eine Morgenroutine die dich glücklich gestimmt in den Tag starten lässt.
Das können zum Beispiel folgende Maßnahmen sein:
- Meditation
- kurzfristige Ablenkung (mir hat in Ausnahmesituationen geholfen das ABC durchzugehen und zu jedem Buchstaben einen Namen zu finden, oder 10 Dinge in deiner Umgebung zu finden, die Farbe XY haben)
- Yoga
- Bodyscan (du findest dazu sicher etliche YouTube-Videos)
5. Bleib im Hier und Jetzt
Hinterfrage deine Gedanken ob sie in diesem Moment rational, begründet und hilfreich sind. Kannst du jetzt etwas ändern, dass die Gedanken nachhaltig mildern würde? Und musst du dich jetzt in diesem Augenblick mit der Angst identifizieren oder kannst du davon Abstand nehmen?
6. Werde aktiv
Wenn wir in Passivität verharren und uns unseren Umständen ergeben, machen wir es den Angstgedanken ziemlich leicht und bringen uns selbst in eine Opferrolle.
Nachdem du jetzt aber bereits weißt, woher du wirklich Angst hast und was du tun kannst, wenn die Welt wieder unterzugehen scheint, mache dir als Nächstes einen Plan was du aktiv gegen die befürchtete Situation machen kannst.
Nun hat man, vor allem was Krankheiten betrifft, oft nicht die komplette Kontrolle. Du kannst aber dennoch aktiv an einem gesunden Lebensstil arbeiten, dich viel bewegen und gesund essen. Das Gefühl der Selbstwirksamkeit, das Resultat (zumindest ein Stück weit) in der Hand zu haben, wird dir direkt ein richtig gutes Gefühl geben.
Schlussendlich besteht nach allem immer die Möglichkeit dir Hilfe zu holen und gemeinsam mit einem Therapeuten an deiner Angst zu arbeiten. Das ist absolut kein Tabuthema mehr und kann eine riesen Hilfe sein, ein entspannteres Leben zu führen. Schnelle (und anonyme) Hilfe kannst du zum Beispiel bei Selfapy finden.
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