Wir hatten einen Kennlern-Abend mit allen Teilnehmern (14), sollten uns gegenseitig vorstellen, haben meditiert und über den Ablauf gesprochen.
Dann hatten wir 21 Tage lang, bis auf einen Tag, durchgängig Unterricht. Montag – Freitag 10-16:30 + morgens oder abends eine Yogaeinheit und Samstag und Sonntag von 7:30-16:00. Es war wirklich super intensiv, aber wir sind in dieser Zeit so sehr zusammengewachsen, dass wir uns gegenseitig halten konnten und die Zeit am Ende wie im Flug verging. Die gesamte Ausbildung ging 4 Wochen. (Auch hier gibt es viele verschiedene Angebote, von Teilzeit über Online – je nachdem was dein Terminkalender zulässt, wirst du etwas passendes für dich finden. Ich persönlich würde es allerdings immer Vollzeit machen, wenn es möglich ist!)
Wer denkt, wir hätten den ganzen Tag nur Yoga gemacht (ehrlicherweise kam ich mit dieser Vorstellung hier her), wird sich umschauen! Wir haben größtenteils Theorie gemacht, bis wir anfingen uns gegenseitig zu unterrichten. Das passierte übrigens bereits am 3. Tag ohne Vorwarnung! Nach einander mussten wir nach vorne auf die Matte und es einfach ausprobieren. Ich hatte super große Angst, vor allem weil ja alles auf englisch war, aber es war so eine coole Erfahrung ins kalte Wasser geschmissen zu werden, dass ich direkt danach gleich nochmal nach vorne wollte.
Von dort an haben wir uns in Kleingruppen immer weiter gesteigert. Anfangs nur die ersten 5 Minuten, dann 20 Minuten, dann 40… dann mit neuem Partner usw. Die Sequenz für unsere Prüfung haben wir direkt am ersten Tag mit unserem Manual bekommen – wir hatten also eine Vorlage, alle den gleichen Flow und konnten quasi ab Tag 1 anfangen zu üben.
Thematisch haben wir viel über die Anatomie gesprochen, über Chakren, die Geschichte des Yoga (nur kurz), seeehr viel über Mindfulness, gewaltfreie Kommunikation, Atemtechniken, Business im Yoga, einzelne Asanas, Mindful Meditation und Werte.
Wir haben viel über unsere Gefühle gesprochen, über Verletzungen, haben uns geöffnet, fallen lassen, viel geweint, viel gelacht, sehr viel getanzt. Diese Zeit und Offenheit in der Gruppe hat uns alle so sehr zusammengebracht, dass wir am Ende auch viel geweint haben, weil wir wussten, dass wir bald wieder aus dieser Bubble rausmüssen und jeder seinen Weg geht. Ich habe mich wirklich selten so sehr verbunden, verstanden und gehalten gefühlt. Es war wirklich so wunderschön, diese Erfahrung zu machen – Sicherheit zu spüren, man selbst sein zu können und für nichts verurteilt zu werden. Definitiv etwas, was ich gerne mitnehmen möchte und mir wünschen würde, dass jeder irgendwo diesen Halt in einer Gruppe erfahren kann.
Die Prüfung war ziemlich einfach. Wir hatten vorher knapp eine Woche frei um zu lernen, alles sacken zu lassen und zu üben. Wir mussten eine Klausur schreiben, für die wir vorher bereits die Fragen bekam und unsere Sequenz 60 Minuten lang 1:1 unterrichten. Die Prüfung selbst war aber wirklich lockern, wir haben viel gelacht dabei, es lief Musik, 7 Leute haben gleichzeitig in allen Ecken des Raumes geteached und wir haben alle bestanden – und mal wieder getanzt. Zusätzlich mussten wir ein paar Hausaufgaben machen, eine Book Review schreiben, 3 Klassen oberseviren und Protokoll schreiben, ein Selfpractive-Log führen und 16h Yoga außerhalb des Trainings absolvieren.